Es ist fast nirgends so gemütlich wie im Gestern. Im Gestern weiß man was man hat und man weiß wo zu finden ist. Es gibt keine Überraschungen und man kann sich wunderbar darin einrichten. Das Gute am Gestern ist, dass man es nicht mehr verändern kann und deshalb auch nicht muss. Was gestern passiert ist, ist schon passiert. Ob man will oder nicht. Im Gestern fühlen sich viele wohl und sicher. Deshalb kehren sie auch sprachlich gern dorthin zurück: „Das hätte es früher nicht gegeben.“, ist so ein Satz oder aktueller, mehr als rhetorische Frage: „Wo soll denn das noch hinführen?“. Man weiß nicht wo es hinführt. Das ist das Problem mit dem Morgen. Man weiß nicht sicher was da kommt und wenn man will, dass es besser wird, muss man aufstehen und sich aufmachen es besser machen. Selbst! Das ist im Gestern nicht nötig. Da kann ich mir schöne Erinnerungen bewahren und mich daran festhalten.
Author: Tobias
Homebrüh
Saft der braunen Bohne. Was einst der große Wagen, ist heute die Aeropress. Ein Koffeinfetisch fließt um. Überall Kapselboutiquen und Milchschaumparties.Bist Du schon drin im Nesspresso Club? Freunde sprechen über Kindercappuccino, Ristretto und Volluto. Brühverfahren teilen die Welt. Trinken wird zweitrangig. Der Weg ist das Ziel und der zum Genuss ist mühevoll und steinig. Melittamann und Bärenmarkes Petz spielen mit dem HB-Männchen Skat im Werbehimmel. Und irgendwo im Jenseits verwaister Elektrogeräte, tröpfelt braune Tränen aus Armeen von Filtermaschinen: Pröt, Pröt.